Analytische Gruppentherapie
Vielleicht erscheint Ihnen der Gedanke schwierig, in einer Gruppe über ihre Probleme zu sprechen? Gruppentherapie ist nicht etwa „weniger" als eine Einzeltherapie, sie ist allerdings anders. Analytische Gruppentherapie ist keine Therapie in der Gruppe sondern eine Therapie durch die Gruppe. Eine Gruppe bietet Wirkungen, die die über die Möglichkeiten einer Einzeltherapie hinausgehen. Es kann sogar einfacher sein, sich in der Gruppe auf seine Gefühle einzulassen. Mitglieder sind sich bald vertraut und vertrauen einander.
Die analytische Gruppentherapeutin hat dabei nicht die Funktion, die Gruppe "anzuleiten", sondern dabei zu helfen, die Prozesse besser zu verstehen, so dass jeder seinen Nutzen daraus ziehen kann. Ziel ist, dass möglichst alles, was die Gruppe und ihre Mitglieder betrifft, auch in der Gruppe angesprochen wird. Nur dann wird die Arbeit wirklich sinnvoll sein. Sofern nicht möglich erscheint, eine Schwierigkeit in der Gruppe anzusprechen, stellt die Kasse begleitende Einzelstunden zu Verfügung. So ist gewährleistet, dass jedes Problem besprochen werden kann.
Der Ablauf der Gruppentherapie ist an wenige, aber wichtige Regeln gebunden.
- Verpflichtung zum absoluten Stillschweigen über das, was in den Sitzungen gesprochen wird, natürlich auch über das spätere Ende der Therapie hinaus. Nur so können sich die einzelnen Gruppenmitglieder geschützt fühlen und die notwendige Offenheit mitbringen. Es ist auch daran zu denken, dass laute Diskussionen vor Betreten der Praxis oder beim Verlassen der Praxis von Fremden gehört werden können.
- Es sollte im Interesse der Wirksamkeit der Gruppentherapie so weit wie möglich vermieden werden, das außerhalb der Gruppensitzungen Zusammentreffen einzelner Mitglieder stattfinden. Dies gilt auch für sexuelle Beziehungen. Sollte dies trotzdem einmal passieren, wird empfohlen, dies in der Gruppe zur Sprache zu bringen.
- Eine andere wichtige Regel ist die möglichst ununterbrochene Teilnahme an dem Sitzungen. Für die Gruppe als Ganzes ist es wichtig, dass möglichst alle da sind, damit der therapeutische Prozess kontinuierlich bleibt. Der leere Stuhl des Abwesenden bleibt als Erinnerung für die Anwesenden stehen.
- Ich bitte Sie Ihre Handys auszuschalten. Ein Stummschalten reicht nicht aus.